Wandertour 2012 in die Allgäuer Alpen
von Sabina Welle
Seit vielen Jahren ist die von Adolf Klink geführte Wandertour ein fester Bestandteil des vielfältigen Angebots der Running-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern. Einige wenige sind bereits von Anfang an mit dabei, aber auch Vorjahres-Neulinge in dieser Disziplin hatten Gefallen daran gefunden und sich in diesem Jahr wieder zur Tour gemeldet.
So fuhr eine Gruppe von 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Donnerstag, dem 02.08.2012, bereits sehr früh um 5:30 Uhr mit einem privaten PKW und einem gemieteten 9-Personen-Bus in Richtung Fischen los. Die Fahrt des Busses verlief ohne besondere Vorkommnisse, der PKW hatte bereits früh eine Reifenpanne, die aber relativ schnell behoben werden konnte. Die Bus-Insassen parkten in Fischen am Restaurant von Herrn Trapp (ein ehemaliger FCK-Gastronom, einige werden ihn noch kennen). Dort wurde das Gepäck aufgeschnallt und los ging’s von der Birgsau über Einödsbach bis zur Petersalpe zur ersten kleinen Rast. Diese Hütte ist nicht bewirtschaftet, man konnte aber Getränkeflaschen aus einem mit Wasser gekühlten Trog entnehmen und das Geld dafür in eine Kasse werfen. Über teils doch recht steil ansteigende kleine Wanderwege ging es weiter bis zur nächsten Rast an der Enzianhütte, welche unterwegs bereits mit Whirlpool und Sauna warb. Deshalb überlegten wir kurz, die Tour abzubrechen und die angepriesene Wellness-Oase ausführlicher zu nutzen. Diese Idee wurde aber von den erfahrenen Bergführern sofort verworfen, also blieb uns nichts anderes übrig, als wenigstens den guten karamellisierten Kaiserschmarrn zu testen und schließlich den Aufstieg zur Rappenseehütte weiter in Angriff zu nehmen. Bei sehr sonnigem Wetter war das zwar eine schweißtreibende Angelegenheit, die phantastische Aussicht entschädigte uns aber für alle Mühen. Nach etwa 1000 bewältigten Höhenmetern kamen wir endlich auf der Hütte an. Für unsere Gruppe war eine 12-Personen-Luxussuite (Bettenlager) reserviert und es gab sogar eine warme Dusche für ein geringes Entgelt. Vor dem Essen haben einige aus der Truppe einen kleinen Ausflug zum Rappensee gewagt. Diese Aussicht kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben.
Danach gab es natürlich gutes Hüttenessen, diesmal waren Hirtennudel, Hähnchenspieße mit Rösti und Käsespätzle im Angebot. Anschließend saßen wir in der Runde zusammen bei einem Würfelspiel, das war eine Riesengaudi. Natürlich war der Abend wegen der Hüttenruhe um 22 Uhr bereits zu Ende man sollte ja am nächsten Tag fit und ausgeruht sein. Außerdem hatten wir abends ein Gewitter und die Wetteraussichten für Freitag waren wenig vielversprechend und der weitere Aufstieg fraglich.
Am nächsten Morgen jedoch war es zwar trüb und etwas bewölkt, aber trocken. Also machten wir uns auf den Weg. Mit vollem Gepäck und Wanderstöcken erfolgte der Aufstieg (ca. 500 Höhenmeter) über die Große Steinscharte in Richtung Hohes Licht (2645m), dort dann links ab durchs Heilbronner Thörle, einem Engpass zwischen den Felsen, in dem nur diejenigen steckenblieben, die sich am Vorabend zu ausgiebig mit dem guten Essen beschäftigt hatten. Mit ein wenig Drücken und Nachhelfen kamen aber alle gut durch. Weiter verlief der Weg durch die Kleine Steinscharte (2541m) über eine Leiter nach oben und den Hans-Kaiser-Steg bis zum Steinschartenkopf (2615m), über den Wilden Mann (2553m) und schließlich bis zum Bockkarkopf (2608m).
Zwischendurch um Punkt 11:59 Uhr wurde eine Rast gemacht, jedoch nicht zu lange, es gab sehr wenig Platz, um sich einigermaßen gemütlich hinzusetzen. Da waren wir bereits über 3 ½ Stunden ohne Unterbrechung unterwegs.
Nach der Pause wanderten wir vorbei an der Mädelegabel, die linker Hand im Nebel versteckt lag und über ein riesiges Schneefeld am Schwarzmilzferner. Der Schwarzmilzferner ist ein kleiner Gletscher, den es eigentlich auf dieser Höhe (2200m) nicht geben sollte. Es gibt dort aber im Winter häufig Wetterlagen mit viel Schnee und durch die sonnengeschützte Lage taut der Schnee auch im Sommer nicht weg. Nach einer weiteren Rast so gegen 13:50 Uhr und dem anstrengenden Abstieg (ca. 750 Höhenmeter) zur Kemptner Hütte, die wir bei sonnigem Wetter erreichten, gab es leider hier nur eiskalte Dusch- oder Waschmöglichkeiten. Diese Hütte war wegen ihrer Nähe zum Wanderweg E5 sehr gut besucht und wir hatten deshalb nur die Möglichkeit, im ca. 20-Personen-Matratzenlager zu schlafen, was uns aber wenig ausmachte. Nach einem guten Abendessen und gemütlichem Beisammensein wurde mehrheitlich beschlossen, am nächsten Tag den Abstieg nach Oberstdorf zu wagen. Einen Tag früher als geplant, denn für Sonntag war besonders schlechtes Wetter gemeldet, das wollten wir unbedingt umgehen.
Nach heftigen Regenfällen in der Nacht war der Abstieg am Samstag geprägt durch viele schmierig-schlammige Passagen, die jedoch ohne größere Ausrutscher bewältigt wurden. Wir sind ja mittlerweile alle trittsicher, schwindelfrei und haben alpine Erfahrung. So stand es jedenfalls auf der Anleitung zum Heilbronner Höhenweg. Etwa um 11 Uhr waren wir nach einer kurzen Rast unterwegs bereits in der Spielmannsau angekommen, wo wir die dort ansässige Gastronomie in Anspruch genommen haben. Frischer Hefezopf, Buttermilch aus eigener Produktion und leckerer Buttermilchkuchen wurde getestet und für gut befunden. An diesem Tag schien die Sonne mit unserer guten Laune um die Wette. Wir zippten die Wanderhosen auf ultrakurz und unterwegs hielten wir unsere geschundenen geschwollenen Füße ins eiskalte aber wohltuende Wasser des Gebirgsbaches. Das Abschluss-Essen bei Herrn Trapp, der dies extra für uns zubereitet hatte, obwohl seine Gaststätte in der Zeit unsere Ankunft eigentlich schon geschlossen war, schmeckte ganz vorzüglich und wir konnten uns gestärkt auf den Heimweg machen, der natürlich auch ohne besondere Vorkommnisse verlief. Am Samstagabend um 8:30 Uhr waren wir wieder in Kaiserslautern, alle sehr zufrieden und glücklich über ein (wieder einmal) besonders schönes Wander-Wochenende.
Ein großer Dank gilt unserem Bergführer Adolf Klink, der sich immer wieder neue schöne Touren ausdenkt. Wir hoffen, ihn noch oft begleiten zu dürfen.
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