Wandertour 2011 in die Lechtaler Alpen
von Webmaster
Die diesjährige Wandertour startete am Donnerstag, den 11.08.2011, pünktlich um 6:00 Uhr mit 3 Kleinbussen in Richtung Bschlabs/Boden. Das liegt in Österreich im wunderschönen Lechtal und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Bereits die Busfahrt war sehr lustig und die Vorfreude riesengroß, sogar das Wetter spielte prima mit. Nach erfolgreicher Parkplatzsuche und Aufnahme des Marschgepäcks wanderte unsere 23-köpfige Gruppe der Running-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern durch das Angerletal, zuerst nur leicht ansteigend, später in steileren Kehren hinauf zur Hanauer Hütte, unserem ersten Ziel. Mit 3 Stunden Gehzeit waren wir recht flott unterwegs und konnten so den herrlichen Sommerabend bei leckeren Speisen und Getränken genießen. Leider fehlte etwas warmes Wasser zum Duschen, aber das ist auf vielen Hütten eben kein Standard, deshalb müssen Wanderer auch abgehärtet sein.
Am nächsten Tag führte die Tour nach dem nicht sehr ausgiebigen Frühstück an einem kleinen Stausee vorbei aufwärts über Wiesen bis zum Scharnitzkar, von dort durch größere Steinplatten hinauf zum Galtseitejoch (2421m), dann wieder abwärts zur Wiesenterrasse der Fundaisalm und erneut mühsam nach oben inklusive Durchqueren einer unangenehmen Rinne mit viel Geröll. Die sogenannten Kübelwände steigen auf schmaler Trittspur leicht an, zum Teil etwas ausgesetzt und mit Drahtseilen gesichert. Dann biegt man steil hoch zur Muttekopfscharte (2630m). Oben angekommen ist die Aussicht schon grandios, einige Mutige aus der Gruppe sind über den breiten Schotterrücken noch bis zum Muttekopf (2777m) aufgestiegen, um dort herrliche Fotos zu machen.
Der Abstieg von der Muttekopfscharte ist auf dem ersten Stück sehr steil und mit Drahtseilen und Ketten gesichert, an denen man sich „herunterhangeln“ muss. Klingt abenteuerlich – und ist es auch! Danach wurden die Wege besser und nach einer anstrengenden, insgesamt 10 Stunden dauernden Wanderung war endlich die Muttekopfhütte zu sehen. Wir waren ausnahmslos alle kaputt und freuten uns auf eine Dusche. Diesmal hatten wir Glück und es gab warmes Wasser. Außerdem schmeckte das Essen hervorragend und als krönender Abschluss des Tages konnte endlich nach langer Zeit die Wahl des Hüttenluders vorgenommen werden.
Am nächsten Tag setzten wir nach einem tollen Frühstücksbüffet die Wanderung aufwärts in Richtung Scharnitzsattel (2441m) fort. Leider ging der Abstieg vom Sattel unangenehm durch eine teilweise drahtseil- und kettengesicherte Rinne über Splitt und Geröll. Gleich im Anschluss an diese große Herausforderung war eine Pause angesagt, mitten in herrlicher Natur. Anschließend wurden die Wege schöner, viele konnten es aber gar nicht so recht genießen, denn die Oberschenkel brannten und der Wanderstil wurde etwas unrund. Einige bergerprobte Teilnehmer hatten damit keine Schwierigkeiten, wir bewunderten und beneideten sie darum. Beim Abstieg zum Hahntennjoch (1894m) hörte man bereits den Krach der Straße, die wir überqueren mussten. Auf der anderen Seite ging es hinauf zum Steinjöchl (2189m). Die Wege waren manchmal etwas steiler, aber eigentlich recht gut zu gehen. Oben angekommen wagten erneut ein paar Mutige den Aufstieg zum Falschkogel (2387m), was von unserer Sicht weiter unten schon sehr spektakulär schien – und wohl auch war laut Aussagen der 5 Teilnehmer. Der Abstieg vom Steinjöchl bis zur Anhalter Hütte war dann wiederum leicht und wurde recht zügig bewältigt. Mit 8 Stunden Gehzeit insgesamt war der Tag auch anstrengend. Leider gab es auf der Hütte erneut kein warmes Wasser, das Duschen musste entweder noch einen Tag warten oder mit etwa 7° kaltem Wasser erfolgen (ca. 14° aus heimischen Wasserhähnen!). Das bestellte Essen war gut, aber leider funktionierte die Getränkeausgaben wegen einer chaotischen Zettelwirtschaft nicht so perfekt und man musste lange anstehen für sein Getränk. Abends kamen wir in den seltenen Genuss, draußen Sternschnuppen beobachten zu können und Wünsche ins Weltall zu schicken.
Sonntags führte uns der recht einfache Abstieg zurück zum Parkplatz unserer abgestellten Kleinbusse. Dieser gehörte zu einem Restaurant und dort wurde auch das sogenannte Abschluss-Essen eingenommen, welches wiederum auch sehr gut schmeckte. Nur die österreichischen Bedienungen sind etwas gewöhnungsbedürftig, sie haben eben ihren eigenen Charme. Die Heimfahrt erfolgte ohne besondere Zwischenfälle und wir waren so gegen 19:30 Uhr wieder zurück in Kaiserslautern am Treffpunkt.
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns beim Bergführer Adolf Klink für die tolle Organisation dieser Tour. Außerdem bei den fleißigen Helfern, die die weniger versierten Bergwanderer auf manchen schwierigen Passagen echt super begleitet haben. Es war eine wunderschöne Tour.
Bericht von Sabina Welle