Wandertour 2009 im Berner Oberland
von Archiv
Es ist bereits zu einer Tradition geworden: Jedes Jahr organisiert „Alpen Adolf“ Klink wieder eine Wandertour in den Alpen. 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten in diesem Jahr seiner Einladung in die Schweizer Alpen.
Obwohl der Weg atemberaubende Aussichten sowohl auf den herrlichen Thuner See als auch auf die Bergriesen des Eiger bot, war er für alle Teilnehmer problemlos zu bewältigen. Nur der Schlussabstieg von der 1900 Meter hoch gelegenen großen Scheidegg in das 400 Meter tief liegende Meiringen zeigte den Anfängern, dass steil hinunterlaufen mindestens so anstrengend ist wie hoch.
Aber alles schön der Reihe nach: Von Interlaken im Berner Oberland aus fuhren wir mit einer urigen Zahnradbahn auf die „Schynigge Platte“. Von dort wanderten wir auf aussichtsreichen Wegen zum 2300m hoch gelegenen Weberhüttli. Eine kleine Leiter über einen Felsvorsprung in sicherem Gelände stellte den ersten Test dar: Wenn eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer nicht schwindelfrei war, so konnte sie oder er das zumindest gut kontrollieren. Das Weberhüttli stellte sich als sehr rustikale, aber gemütliche Unterkunft heraus. Weil man um diese Jahreszeit keinen Schnee mehr zum Schmelzen hat und auf Regenwasser angewiesen ist, herrschte Wassermangel: Das einzige Waschbecken gab nur tropfend Wasser von sich. Ein Teilnehmer schaffte es aber immerhin, in stundenlanger Arbeit eine Ganzkörperwaschung durchzuführen. Dafür gab es dann ein schönes original Schweizer Raclette und relativ geräumige Schlaflager, in denen man sich nachts auch ohne vorherige Absprache mit dem Nachbarn auf die andere Seite drehen konnte.
Am nächsten Tag war zunächst einmal Aufsteigen angesagt, auf das 2600m hoch gelegene Faulhorn stiegen wir empor. In den letzten zehn Minuten wurde ein kleiner etwas kniffliger Pfad bewältigt, wobei alle Teilnehmer eine gute Figur machten. Nachdem wir ausgiebig die Aussicht genossen hatten und in der Hütte eingekehrt waren, konnten wir dann feststellen, dass auch eine „Autobahn“ nach oben geführt hätte. Von nun an ging‘s bergab: zuerst zum idyllischen auf 2300 Meter gelegenen Bachsee, dann weiter zum Aussichtsbalkon First auf 2100 Meter, mit „Nahblick“ auf die gefürchtete Eiger Nordwand und schließlich zum Pass „Große Scheidegg“ auf 1900 Meter Höhe. Hier war man dann sozusagen in die Zivilisation zurückgekehrt: Da gab es sogar eine Dusche mit warmem Wasser. Man glaubt nicht, wie sehr man so etwas schätzt, wenn man darauf auch nur einen Tag verzichten musste.
Am Abschlusstag stiegen wir auf bequemen Wegen zur Rosenlauischlucht ab. Hier hat ein Wildbach einen spektakulären Graben gerissen, bizarre Felsformationen sind entstanden, die ständig vom tosenden Wasser neu modelliert werden. Nach der Besichtigung waren noch einmal 700 Meter beschwerlicher Abstieg nach Meiringen zu bewältigen. Versüßt wurde das Ganze durch die Besichtigung der spektakulären Reichenbachfälle. (Hier ließ Arthur Conon Doyle seinen Romanhelden Sherlock Holmes sterben). Dann ging es nach drei beeindruckenden Wandertagen wieder zurück nach Kaiserslautern.
Bericht von Marcel Weymann