Tobias Wiesemann Gesamtdritter beim Rockie-Mountain-Lauf

von Christian Thomas

Die unglückliche Terminkollision des Wochenendes ließ zwei ausgesprochen schöne Laufveranstaltungen geringere Teilnehmerfelder begrüßen als dies bei einem 'Sololauf' der Fall gewesen wäre. Bisweilen wünscht man sich eine strengere ordnende Hand bei der Terminvergabe seitens des Leichtathletikverbands.

So bedeuten 253 Finisher beim Rockie-Mountain-Lauf von Rockenhausen auf den Donnersberg einen Rückgang um 54 Läufer, bei diesem in der Pfalz einzigartigen Lauf, der durch seine milde Durchschnittssteigung - 560 Höhenmeter verteilen sich auf 13 Kilometer - auch für Nicht-Bergspezialisten bewältigbar ist.

Zum ersten Mal die Westflanke des Donnersbergs erklomm Tobias Wiesemann, der mit dem für ihn fast zu leichten, nur noch geringe Winterspuren aufweisenden Kurs sehr gut zurechtkam und einen nach vorne und hinten ungefährdeten dritten Gesamtrang erlief. Der umweltpolitisch aktive Architekt aus Kaiserslautern lebt seine Überzeugungen, und - mit vier Kindern - ein straffes Zeitmanagement: als andere noch auf die Siegerehrung warteten, machte er sich auf seinem dezent klapprigen Drahtesel bereits auf den Heimweg.

Ansonsten blieben für die rennenden Teufel trotz ansprechender Leistungen nur drei Holzmedaillen: Marcel Weymann, Hans Baqué und Marliese Müller wurden Vierte in der M50, M55 und W60. Marcel, das laufende Uhrwerk, kam dabei bei allen bisher vier Austragungen des Laufs mit einer 1:06er-Zeit ins Ziel.

Sehr gelegen kam der Doppeltermin dem laufenden Ehepaar Peter Riedel und Carmen Wunn: mit drei noch recht jungen Kindern ist gemeinsames Laufen noch nicht drin. So lief Peter samstags recht flott als Gesamt-26. bergauf, Carmen knackte sonntags beim Trail-Run in Rodenbach auf munter hügeligem Kurs knapp die Stundengrenze.

Dieser neue Wettbewerb, bei der Premiere gleich Bestandteil des Laufladencups, hat das Zeug, sich im übervollen Laufkalender zu etablieren. Auch wenn die derzeitige 'Trail-Mode' einmal abklingt, ist es einfach ein schöner, altmodischer Waldlauf, mit kurzweiligen Wechseln von Untergrund, Neigungsgrad, Richtung und Aussicht. Das Profil ist auf der ersten Hälfte schon anspruchsvoll, aber kein 'verkappter' Berglauf, somit auch für Freizeitläufer interessant.

Die FCK-Runner(innen) waren mit 18 Startern in Rodenbach nicht nur die größte Teilnehmergruppe, sondern auch richtig erfolgreich: Mit Jürgen Kuby (1. M40, Gesamt 5.), Andreas Hesch (2. M40, Gesamt 8.) und Andreas Ries (2. M45, Gesamt 10.) landeten gleich drei unserer Läufer in der Top 10.

Ein Kreis schloss sich für Karen Müller: Nach ihrem Schulterbruch wenige Tage vor dem Rodenbacher Fackellauf war der Trail-Run an gleicher Stelle nun ihr Comeback nach 5 Monaten erzwungener Pause, sie gewann ihre Altersklasse W55 souverän. Die Freude über den gelungenen Lauf war ihrem strahlendem Gesicht im Ziel direkt anzusehen.

Weitere Podestplätze: 'Doppelstarter' Hans Baqué (2. M55), Annette Bessling (3. W50), und zum ersten Mal auf einem Volkslauftreppchen: 'Lokalmatadorin' Gudrun Schneider (3. W55).

P.S. Kompliment und Dank an die beiden Veranstalter, das Westpfalz-Klinikum Rockenhausen und den TV Rodenbach, für zwei makellose Laufveranstaltungen.

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