Matthias Hecktor gewinnt Residenzfestlauf

von Archiv

 

Donnersberger Rundschau v. 15.08.2004

Anstieg im Ganz-allein-Gang

Bahn frei für Matthias Hecktor. In Abwesenheit der Vorjahressieger Martin Musial (2002, 2003) und Dirk Debertin (2004) gelang dem 31-Jährigen Laufass in Diensten des 1.FC Kaiserslautern erstmals der Sprung auf Platz eins beim Residenzfestlauf. Und das in rekordverdächtigen 25 Minuten 30 auf acht schweren Kilometern. Noch 2004 musste sich Hecktor knapp geschlagen geben. Elf Sekunden fehlten ihm damals auf Dirk Debertin, der bei 30 Grad im Schatten in genau 26 Minuten zum Sieg sprintete. Heuer waren nicht nur die Temperaturen angenehmer. Für Hecktor war es ab dem ersten Anstieg ein Alleingang, der Beginn eines Solorittes durch die Kleine Residenz. „Ich wollte mein Tempo gehen und mich auf keinen Fall auf irgendetwas einlassen", begründete ein glücklicher Hecktor im Ziel die Attacke „Am Berg".

Als es auf Höhe der Abzweigung Mozartstraße erstmals durch den alten Torbogen ging, hatte der Mann vom FCK seinen Verfolgern ein gutes Stück abgenommen und sah auch bei den darauf folgenden Durchläufen ganz klar am stärksten aus. Gut gefühlt habe er sich, stark genug, die Konkurrenz von vorne zu dominieren. „Etwas besser habe ich die Jungs schon eingeschätzt", war Hecktor am Ende verblüfft, mit einem so deutlichen Vorsprung die Ziellinie überquert zu haben.

Rafael Bender (LC Bad Dürkheim), 2004 noch 33 Sekunden hinter Hecktor auf Rang drei, gab beim letzten Mal Langgasse Gas. Um an den wie entfesselt laufenden Lauterer heranzukommen, reichte es aber nicht mehr. Tom Heuer (LC Donnersberg), der die ersten drei Runden Seite an Seite mit Bender bewältigt hatte, konnte da nicht mehr folgen. „Davor hatte ich mich mit Rafael beim Tempo machen abgewechselt. Vor dem letzten Anstieg dann gab ich ihm einen Klaps und meinte, er könne angreifen", zog Bender davon und holte sich mit deutlichem Vorsprung auf Kumpel Heuer den zweiten Platz.

Der war im Ziel dann sehr zufrieden, konnte er doch die Plätze vier und fünf der Jahre 2004 und 2003 noch einmal verbessern. „Das macht einfach Spaß hier zu laufen. Die Stimmung ist klasse, der Kurs sehr schwer." Das bekamen auch jene Läuferinnen und Läufer zu spüren, die nichts mit den vorderen Rängen zu tun hatten. Schon als es das erste Mal die steile Rampe der Langgasse zu nehmen galt, zog sich das Feld auseinander, deuteten sich bereits jene Löcher an, die sich bis ins Ziel noch weiter potenzierten. Für einen war das schließlich zu viel: In Runde drei brach am Ende des Anstieges ein Teilnehmer zusammen. „Kreislaufkollaps", so die Diagnose von Doktor Droll, der, selbst als Läufer aktiv, unfreiwillig zum Bergsprinter avancierte und dem Notfall entgegen die Langgasse im Dauerlauf nahm. Der Gestürzte hatte sich am Kopf verletzt, war aber schnell versorgt, sein Zustand rasch stabilisiert worden.

Die Schrecksekunde des Tages, sie fand einen glücklichen Ausgang und so konnte Friedel Dolhacz, Rennleiter von der mit veranstaltenden LLG Wonnegau, wieder einmal positive Schlüsse ziehen: „Der Wettergott ist ganz sicher ein Kerschemer." In elf Jahren Resilauf habe er bis auf einen kurzen Schauer immer nur die Sonne lachen sehen und in diesem Jahr sogar bei sehr angenehmen Temperaturen.

 

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