Im Läufer-Eldorado jubeln nicht nur die Kenianer

von Archiv

LEICHTATHLETIK: Afrikaner dominieren Cityläufe der Asse - Rittersberg-Gymnasium bringt die meisten Schüler an den Start

Von unserem Mitarbeiter Peter Knick Der 22. Citylauf hat Kaiserslautern wieder in ein Lauf-Eldorado verwandelt. Fast 1300 Läufer gingen gestern in der Lauterer Innenstadt in elf Rennen an den Start. Angelockt von diesem traditionsreiche Lauffest, das die Running-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern alljährlich veranstaltet, sorgten viele Zuschauer für die richtige Rennatmosphäre.

Der erste Startschuss fiel um 12.30 Uhr, und er fiel für den ersten von insgesamt sieben Schüler-Wettläufen, die gestern über den 1000 Meter langen Rundkurs gingen. Diese Rennen sind fester Bestandteil des Lauterer Lauffestes. Jedes Jahr wird die Schule ausgezeichnet, welche die größte Teilnehmerzahl in diesen Schülerrennen an den Start bringt. Im vergangenen Jahr war es das Kaiserslauterer Gymnasium am Rittersberg, das diesen beliebten Wettbewerb vor der IGSM Rockenhausen und dem Lauterer Albert-Schweitzer-Gymnasium gewinnen konnte. Auch gestern hatte das Rittersberg-Gymnasium die Nase vorn und holte sich mit 170 Teilnehmern den Sieg; da auf den Plätzen die IGSMR (157) und das Albert-Schweitzer-Gymnasium folgten, war es der gleiche "Einlauf" wie beim letzten Mal. Die Schüler, die gestern beim Citylauf mit von der Partie waren und zu einer dieser drei Schulen gehören, erhalten Freikarten für ein Zweitligaspiel des 1. FCK, und die Sieger vom Rittersberg werden zudem noch vom Stadionsprecher begrüßt.

Der erste Sieger war gestern aber kein Lauterer Schüler, sondern einer aus dem Saarland; Simon Gutwein (LV Merzig) bewältigte die zwei Runden durch die Fußgängerzone am schnellsten und erreichte nach 7:27,50 Minuten das Ziel. Zweiter wurde Felix Kopnarsky vom Albert-Schweitzer-Gymnasium, Dritter Manuel Schalk vom Hohenstaufengymnasium Kaiserslautern.

Diese Schülerrennen sind aber nur eine Facette des Citylaufs, der für jede Leistungsklasse, also vom Hobbyläufer über den ehrgeizigen Volksläufer bis zum internationalen Laufcrack, etwas zu bieten hat. Der Höhepunkt war auch in diesem Jahr das Rennen der Asse, das kurz nach 14 Uhr gestartet wurde. Fünf Runden jagten die Cracks - angefeuert von den begeisterten Zuschauern - durch die Innenstadt, und am Ende gab es einen totalen Triumph der schwarzafrikanischen Läufer. Jonathan Koilegei und seine beiden kenianischen Landsleute Paul Langat und Patrick Kimeli machten die drei Treppchenplätze unter sich aus. Der Sieger Koilegei lief die 5000 Meter in 13:57,30 Minuten.

Nach diesem tollen Lauf stand das sechste Rennen auf dem Zeitplan, der Spitzenlauf der Damen. Und auch hier war Kenia stark vertreten. Sechs Läuferinnen dieses afrikanischen Landes gingen an den Start, und auch dieses Mal war das Siegespodest für Afrika reserviert. Als die Siegerin Anitha Kiptum nach 5000 Metern über die Ziellinie lief, zeigte die Uhr 16:09,10 Minuten an. Fast drei Minuten nach ihr erreichte Nicole Kneller das Ziel. Und obwohl sie abgeschlagen Letzte geworden war, wurde die Läuferin der Running-Abteilung von den Zuschauern wie eine Siegerin gefeiert.

"Nicole hat sehr viel Mut bewiesen", lobte Bernd Held, der Renndirektor, seine Klubkameradin, die die übermächtige Konkurrenz nicht gefürchtet hatte und die FCK-Farben in diesem Klassefeld gut vertreten hatte. Die 30 Jahre alte FCK-Läuferin, die gestern auch als Ärztin beim Citylauf eingesetzt wurde, freute sich besonders über den aufmunternden Applaus der Zuschauer.

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.138
Datum: Montag, den 18. Juni 2007

HE

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