Die Deutschen Meisterschaften im 24 Stundenlauf

von Archiv

(geschrieben von Hans Jürgen Eichbladt)

An diesem Lauf teilzunehmen, sich dieser Herausforderung stellen, das hatten wir schon seit langer Zeit geplant. Da es für das Quartett, Kai Jendrezke, Manfred Schillinger, Andreas Gillmann und Hans Jürgen Eichbladt die Debütveranstaltung sein sollte, war eine präzise und intensive Trainingsvorbereitung unerlässlich. Jeder der Athleten richtete sein Training auf diesen besonderen Lauf aus. Neben der beruflichen Situation, den familiären Gegebenheiten musste ein strammes Trainingsprogramm absolviert werden – manchmal alleine, oft aber auch im Team. Umfänge von 100 Kilometerndie Woche waren eigentlich „Standardprogramm“. Da wurde auch mal unter der Woche ein Trainingsmarathon in lockeren 4 Stunden absolviert. Manch einer der Läufer kam sogar auf 200 Kilometer/Woche, dafür waren ca. 20 Trainingsstunden erforderlich!

18.6.2010

Zu den Vorbereitungen für solch einen Lauf gehört auch eine logistische Planung bezüglich der Verpflegung, evt. Schlafmöglichkeiten und, wenn möglich, eine persönliche Betreuung. Einen Tag vor dem Startschuss richteten wir unseren eigenen Verpflegungsstand mit Ruhemöglichkeit ein. Der Unterstand ähnelte einem Verkaufstand für Fitnessgetränke und Sportlernahrung.

19.6.2010

Es werden letzte Vorbereitungen getroffen, Getränke gemixt, gerührt und geschüttelt, Energiegels, die uns noch zu den Ohren rauskommen werden, liegen in unvorstellbaren Mengen bereit. Ersatzhosen, Shirts, unzählige paar Schuhe müssen zum Wechseln bereit liegen – denn man weiß nicht was kommt.

Gegen 10:03 Uhr fällt dann der Startschuss, es herrscht kein Gedränge, es geht eher gemütlich zu, denn, es ist ja genug Zeit– zum Laufen. Die ersten Kilometer gehen vorbei wie im Flug – es folgt Kilometer um Kilometer, mit jeder Runde, die uns zu Beginn sehr kurz und flach vorkommt, werden es mehr. Das Wetter ist zu Beginn sehr gut, irgendwann beginnt es dann zu regnen, es wird kälter aber wir haben Glück, die Regenfront verzieht sich und es bleibt recht angenehm. Gegen Abend ändert sich das ganze natürlich wieder, die Temperatur fällt in der Nacht bis auf 4 Grad – gefühlte – einfach „Sau – Kalt“! Mit zunehmender Dunkelheit nimmt die Anzahl der Läufer und Läuferinnen ab - viele schlafen – Schillinger und Eichbladt bleiben, mit einigen Leidensgenossen, auf der Strecke.

Die Nacht ist lang, die Beine werden immer schwerer und das „Anlaufen“ nach einer kurzen Pause im Stehen oder einer Runde „Gehen“ fällt immer schwerer. Die Schmerzen nehmen immer mehr zu, die kleinen Steigungen, die man vorher eigentlich nur optisch wahrgenommen hat, werden zur Qual. Die kleinen Gefällepassagen an der Brücke und kurz vor der Chipmessung können zum Teil nur noch im langsamen Gehen absolviert werden, der Bürgersteig wird zum Mount Everest. Trotz allem haben alle die Nacht gut überstanden.

20.6.2010

Mit aufgehender Sonne füllt sich die Strecke wieder, es wird wärmer, angenehmer und bald ist es vorbei. Gegen Ende der Veranstaltung stehen Zuschauer, Betreuer und Familienmitglieder im Spalier hinter der Zeitmessung – für uns als Läufer eine riesige Anerkennung und Gänsehautfeeling pur. Um exakt 10:03 Uhr wird das Rennen beendet.

Aber es warteten noch, für uns, in diesem Moment noch nicht vorstellbare Aufgaben auf uns: Kleider ausziehen und Duschen, Unterstand und Zelte abbauen – ohne Unterstützung hätten wir uns hier sehr schwer getan, wobei: beim Duschen half niemand – schade!

Auf diesem Weg möchten wir uns daher, insbesondere bei unseren Kindern, Dennis Jendretzke, Fabio Schillinger und bei Lukas Brach bedanken. Sie haben geholfen, auf- und abzubauen, sorgten für Getränke, richteten Kleider für alle Athleten usw. – ihr wart (seid) großartig, ohne Euch wäre es wesentlich schwieriger gewesen- Danke!

Außerdem möchten wir uns auch bei den Vereinskameraden: Roland, Dieter, Stefan, Lothar, Eric und Elke bedanken, die uns auf der Strecke besucht haben. Ein besonderer Dank geht an Elke und Eric, die uns auch beim Abbau tatkräftig unterstützt haben. Rainer Schuff (aus der FCK- Triathlon- abteilung), ein Trainingskollege soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, denn er hat uns den Unterstand und ein Feldbett zu Verfügung gestellt. Des Weiteren erhielten wir von unseren Familien sehr viel Hilfe – dafür vielen Dank!

Für uns Athleten war dieser Lauf ein besonderes Erlebnis, eine Grenzerfahrung bezüglich der körperlichen Belastung. Teamfähigkeit, Rücksichtnahme, Verständnis und Einfühlungsvermögen das Verständnis für die Mitstreiter ist bei solch einem Unterfangen unerlässlich.

Und das spiegelt sich dann wieder in den herausragenden Leistungen der Athleten – siehe Bericht zum 24 Stundenlauf auf der Homepage: www.fck-running.de

Wir sind ein tolles Team!

Mit ultra-sportlichen Grüßen,

Hans Jürgen Eichbladt

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