Bericht vom Trainingslager in Kroatien
von Archiv
Mit "kleiner Verspätung" hier nun der Bericht von unserem Sportsfreund Georg Braungart zum diesjährigen Trainingslager in
Sibenik/ Kroatien:
Wie letztes Jahr im April 2005 fuhr dieses Jahr, nämlich vom
15. bis zum 22. Aprill2006, wieder eine Gruppe von Läufern auf ein Trainingslager. Diesmal ging es in das landschaftlich reizvoll gelegene Sibenik in Kroatien - und dies nicht mit dem Auto, sondern mit der Fluglinie "Air Adriatic".
Wie letztes Jahr waren auch diesmal wieder die Läufer Dieter Meixner als Trainer, Ramon Bernardon und Kai Jendretzke sowie nunmehr auch Christian Merker, alle vom 1. FCK dabei. Auch ich, Georg Braungart, von der LG Würzburg, nahm wieder als Gast daran teil, so daß wir zu fünft waren.
Das Hotel liegt direkt am Meer auf einer kleinen Halbinsel, drei
Kilometer vor den Toren der Stadt Sibenik. Die erste Laufeinheit am Samstag war somit erst einmal ein 12 km langer Erkundungs-
lauf in den Nachbarort Zablace auf der Halbinsel zwischen dem
Durchbruch des Flusses Krka "Kanal Svet Ante" und der Bucht
"Sibenska Luka". Um die Stadt Sibenik zu finden, eignete sich dann eine Nachtwanderung nach dem reichlichen Büffet des
Abendessens (Halbpension ist gebucht).
Am Ostersonntag nach dem Frühstücksbüffet ging das Erforschen
weiter und erstreckte sich auf die Umgebung von Sibenik. Der
22 km lange Lauf war dann schon eine Stufe weiter - ein Orientierungslauf, der nach trainingstauglichen Wegen suchte und
auch nicht den Weg zu einer Eisenbahnschiene und einem Stein-
bruch scheute.
Am Nachmittag bei der dritten Laufeinheit ging dabei ins nunmehr
bekanntere Zablace, unser "Forschertrieb" brachte uns wieder über
neue Strecken über Kieselsteine und kleine Waldpfade. Die rein
gelaufenen 10,5 km in 58 min waren auch noch recht gemütlich
und Sonne und warme Temperaturen bis und über 20 ° C waren
auch an der Tagesordnung, was wir bislang in Deutschland sehr
vermisst hatten.
Auch die morgentliche Einheit am Ostermontag vor dem Frühstück
mit ihren 9,2 km in 54:30 min zum Hafen von Sibenik an der
Anlegestelle "Svet Petar" der Bucht "Sibenska Luka" war noch
gemütlich.
Am Nachmittag ging es jedoch mit 3:45er Schnitt über 8 km auf
derselben Strecke mehrfach hin und her zur Sache, da die an
einem Grunstückstor endende sich mehrere Kilometer schlän-
elnde Uferstrasse sich gut dazu eignete. Mit Warmlaufen und
Auslaufen waren wir dann insgesamt 1:26 Stunden und 16,5 km
unterwegs. An demselben Montag waren wir jedoch nicht nur im
Laufschritt, sondern auch im Gehschritt unterwegs, denn Sibenik
läßt sich unter dem Aspekt der Kultur - wir besichtigten die Altstadt
und die Burg "Svet Mihovil" - und des Einkaufens in einem
Discounter so wohl doch besser erkunden.
Am Dienstag vor dem Frühstück fand dann wieder eine ruhige
Einheit inRichtung des südöstlichen Nachbarorts Brodarica statt;
auch hier liefen wir nicht einfach plump dieselbe Strecke zurück,
sondern drehten eine Runde mit längerem, aber sanftem Anstieg.
In diesen 1:10 Stunden mit 10,4 km regnete es bei ca. 12°C
zeitweise, was uns jedoch nicht vom Laufen abhielt.
Am Spätnachmittag machten wir eine größere Runde mit 17,5 km
(gefühlte Streckenlänge über 20 km) bei 1:47 min. Bei dieser
ebenfalls über Brodarica, dann über einen Berg zur Bucht Morinje,
nach Svet Jure, Spahije, Razine und Shopping Centar Sibenik
führende Runde war wirklich - außer weichem Waldboden- alles
drin, was zu einem Streckenprofil für Läufer gehört: Sand, Asphalt, steiniger Boden, Ziegelstein, matschiger Feldweg, steiler
Abhang und Firmenparkplatz. Dusche und Schwimmbad hatten wir
uns danach wirklich verdient.
Am wieder bei 22°C sonnigen Mittwoch zogen wir das Frühstück der ersten Laufeinheit vor, die folglich erst nach elf Uhr stattfand.
Diesen 10,3 km und 1:05 Stunden folgte am Nachmittag die wohl
härteste Laufeinheit an der besagten, am Ufer geschwungenen
Trainingsstrecke. Es waren zehn Intervalle auf einer zu 500 Metern abgemessenen Strecke mit Steigung auf der zweiten Hälfte der Strecke mit jeweils Regenerationsintervallen auf dem Rückweg, bei der man wirklich alles geben sollte, besonders auf
den letzten 200 Metern, wo der Anstieg am stärksten war.
Insgesamt waren wir bei diesem Intervalltraining 15,3 km und
1:28 Stunden unterwegs. Am Donnerstag stand ein Ausflug mit einem Mietwagen (VW Polo) nach Dubrovnik auf dem Programm - einfache Fahrt dorthin ca. 300 km. Die schöne Altstadt erkundeten
wir zu Fuß. Auf dem Rückweg hielten wir bei Opuzen am Fluss
Neretva an, um eine 15,0 km und 1:21 Stunden lange Laufeinheit
einzuschieben.
Dort bot sich der flache Uferweg an der Neretva bis zu deren Mündung in den Meeresbusen an; von dort fanden wir eine Ab-
zweigung zu einem kleinen Dorf um eine idyllische Bucht herum.
Kai machte an diesem Tag abseits der Straße noch Bekanntschaft
mit einer Schlange (Sandotter, ca. 1,2 m). Trotz später Rückkehr
schafften wir es doch noch um 21:00 Uhr problemlos zum Abend-
essen zu kommen. Schließlich war der Freitag unser letzter
Trainingstag, an dem auch nur eine Laufeinheit auf dem über denProgramm stand, dafür eine lange. Denn nach elf Uhr ging es im
6er-Schnitt auf einen Landschaftslauf (35 km ; 3:28 Stunden -
Dieter komplettierte seinen Lauf noch auf vier Stunden). Bei sonnigem, heiteren Wetter - im Hochland war von ferne nur ein
kurzes Donnergrollen zu hören - führte die Strecke über den
Tunnel Dumbocica bei Sibenik auf die Straße über Dubrava unter
der Autobahn A 1 nach Danilo Biranj und damit bereits in die
Anfänge des kroatischen Hochlands. In Vrpolje angekommen,
machten wir eine kurze Trinkpause; in einem kleinen Supermarkt
kauften wir uns geeignete Getränke. Über Donje Polje, Jadrtovac,
die Bucht Morinje und über Brodarica schlossen wir dann die Runde und es ging zum letzten Mal ins Meer/ Schwimmbad und
zum Abendessen.
Am Samstag hieß es dann um 5:30 Uhr Abfahrt mit dem Transfer-
bus vom Hotel zum Flughafen Split und um 8:05 Abflug nach
München. Von dort ging es mit dem Zug zurück nach Kaiserslauten. Insgesamt haben wir somit 172,7 Kilometer
zurückgelegt. So können wir auf einen schönen Urlaub zurückblicken, der für Leib, Seele und Geist gut getan hat, wobei
im Leib nicht, wie bei den meisten Urlauben, nicht nur der Magen
profitierte, sondern besonders die Beine und zahlreichen Muskeln´.
Sicherlich werden wir auch die einen oder anderen Früchte sehen
bei künftigen Ergebnislisten.
24.06.06/ Georg Braungart/ J.G.