Cup da Franco - FCK Pizza-Läufer in Darmstadt

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(MP) Die, die ich so despektierlich als Pizza-Läufer tituliert habe, starteten am 26. Juni bei der Mutter aller Stadtläufe, dem "Cup da Franco" in Darmstadt. Angefangen hat alles 1977 in der Darmstädter Pizzeria "da Franco", dort wo die Läufer des ASC Darmstadt als Stammgäste verkehrten. Günter Mielke, Falko Will und Klaus-Peter Hildebrand wollten die hochkarätige Laufszene der Stadt in ein breiteres Rampenlicht rücken und das zu einem Zeitpunkt wo der SV Darmstadt 98 noch in der Fußball Bundesliga spielte. Die Pizzabäcker Zuchetto zeigten sich von der Idee begeistert und lobten sogleich für den schnellsten Darmstädter ein Jahr lang jeden Tag eine Pizza und ein Bier aus. Das Vorhaben wurde in die Tat umgesetzt. Beim Start des 1. Laufes, im März 78, fanden sich 60 Athleten ein. Die Pizzen und Biere sicherte sich Falko Will.
Heute, zum 25. Darmstädter Stadtlauf, fanden sich mehr als 2000 Läuferinnen und Läufer ein. Der Fußballclub SV Darmstadt 98 ist von der Landkarte verschwunden, der Stadtlauf blüht. Mittlerweile werden mehrere Läufe in verschiedenen Klassen durchgeführt. 1988 konnte erstmals eine vierstellige Starterzahl vermeldet werden. Bis zum heutigen Tag fanden sich immer nationale und internationale Spitzenläufer im Starterfeld. Beispielhaft 1979: Heidi Hutterer setzt sich gegen Charlotte Teske durch, bei den Männern siegte Klaus-Peter Hildebrand, der Bronzemedaillengewinner über 5000 Meter bei den Olympischen Spielen 1976. Ende der 80er Jahre brach die Ära der Afrikaner an. Kipkemboi Kimeli, 1988 Olympiadritter über 10000 Meter, gewann 1987 und 1988, und Terry Thornton (GB) war im Jahr darauf der vorerst letzte Nicht-Afrikaner in der Siegerliste. Der Streckenrekord bei den Männern hält Laban Chege (KEN) in 20:40 Minuten (7800 m) 1999. Bei den Frauen (5100 m): Leah Malot (KEN) 15:04 Minuten (1997).
Der gute Ruf des "Cup da Franco" und die guten Verbindungen von Wilfried Raatz, OK Chef des ASC Darmstadt, führen jährlich Weltklasseathleten an den Start. Startgelder, eine Unsitte bei vielen untergeordneten Läufen, werden bis heute keine gezahlt. Die Athleten müssen sich ihr Geld durch die Platzierung verdienen. Diese Motivationshilfe ist in den Rennen zu spüren, denn ohne Prämie möchte keiner abreisen. Honoriert wird dies durch 10000 Zuschauer an der Strecke.

Ergebnisse 2002:

Frauen "Elite": 1. Retituta JOSEPH (TAN) 15:48 Minuten.
Männer "Lauf der Asse": 1. Sammy KIPRUTO (KEN) 22:12 Minuten.

Ergebnisse aus FCK Sicht:

Frauen:
20. Nicole Kneller (19:01 Minuten); 68. Karin Wieder (22:28); 90. Viola Lewandowski (23:09); 111. Karin Kneller (23:52); 167. Edeltraud Michel (26:01); 189. Sonja Velten (26:41).

Männer 1B:
88. Roland Cornelius (20:54); 152. Lutz Kattge (23:22).

Männer "Lauf für Alle II":
13. Roland Offermann (17:39); 22. Peter Noll (18:33); 36. Waldemar Christ (19:01); 47. Bernd Held (19:16); 143. Bernhard Riefler (21:30); 232. Peter Michel (23:02); 308. Adolf Klink (25:07).

(Hintergrundinformationen Markus Philipp)

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